43 Jahre Theater Uettingen

 

Das Theaterspiel in Uettingen hat eine lange Tradition. Schon in der 30er Jahren wurde, teils von der Dorfjugend, teils vom Gesangsverein mit Hingabe gespielt. Aufgeführt wurden die Stücke im Saale des Gasthauses „Zum Goldenen Hirschen“. Irgendwann in den 50er Jahren schlief das Theaterspiel ein. Es wird wohl die Zeit des „Wirtschaftswunders“ gewesen sein, in der man für derlei Hobbys nichts mehr übrig hatte. Dann war es lange Zeit ruhig um das Uettinger Theaterleben - bis die Dorfjugend 1980 auf die Idee kam, ihr angeschlagenes Image aufzupolieren.

Ralf Endres war zu dieser Zeit Vorstand der Uettinger Jugend. Der Meinung vieler Erwachsener, mit der Jugend wäre nicht mehr viel los, wollte man etwas entgegensetzen. Spontan kam dann die Idee, es einmal mit Theater zu probieren.                     

In der Schule hatten viele schon einmal Erfahrung damit gemacht, und unterstützt durch die Erzählungen der Eltern und Großeltern, wie schön das doch früher immer war und wieviel Spaß das Theaterspielen gemacht hat, war es auch nicht schwer, Mitspieler zu gewinnen.

Über den Deutschen Theaterverlag in Weinheim wurden sieben Lustspiele zur Ansicht bestellt und gelesen. Dann endlich fiel die Wahl auf das erste Theaterstück seit fast dreißig Jahren in Uettingen, für viele von uns das erste überhaupt.

 

1980
„Im g’scheckerten Röß’l“


 von Rolf Gordon war die „Einstiegsdroge“ für die Uettinger Jugend.

In der Tat wurden wir im Lauf der Jahre richtig süchtig nach dem Theaterspiel und der Virus hat sich bis heute nicht gelegt. Wie unerfahren wir damals noch waren zeigt sich darin, dass  wir das ganze Stück Wort für Wort vom Manuskript übernommen haben, ohne auch nur eine Silbe zu ändern. Das Problem bestand nur darin, dass das Stück in bayerischer Mundart geschrieben war! Etwas seltsam klang es schon, aber der Begeisterung beim Publikum tat dies überhaupt keinen Abbruch. Wenn der Autor das Stück in bayrisch geschrieben hat, wird er sich schon etwas dabei gedacht haben – so war eben unsere naive Auffassung

1981 spielten wir „Die hölzerne Jungfrau“,

von Ridi Walfried. Die Autorin kommt aus Österreich und somit hatten wir diesmal einen                „Ösi - Dialekt“.

Die vermurkste Brautschau“ von Hans Lellis folgte 1982. Auch hier ging es wie so oft im Bauerntheater, um die Liebe.

„Die Jungfern vom Bründelhof“, von Ridi Walfried folgten 1983. Ein richtiges Emanzen -Stück!

 

„Oh Schreck – die Tant‘!“, von Hilde Eppensteiner gab es 1985.

Die Schauspieler wurden älter und heirateten. Nun ist es in Uettingen der Brauch, dass man mit der Heirat aus der Dorfjugend ausscheidet. Da aus der Jugend selbst kein Nachwuchs kam, wir aber weiter spielen wollten, haben wir uns nach einer kurzen schöpferischen Pause 1988 dem TSV Uettingen angeschlossen.


1988


„Alles wegen einer Nacht“, von Emil Stürmer, hieß unser erstes Stück für den TSV.


Mit dem „Rendezvous im Bauernkasten“, von Hans Lellis  ging es 1989 weiter.

 

1991 – „Die verflixte Sonnwendnacht“, von Emil Stürmer.

 

1992 konnten wir mit großem Erfolg die „Flucht ins Aalbachtal“, von unserem  Mitspieler  Dirk Salzbrunn in Uettingen uraufführen.


1993 – „Die g’mischte Sauna“ von Hilde Eppensteiner. Das Stück der Enttäuschung. Das erste Mal, dass wir uns an ein Stück mit zwei Bühnenbildern  heran wagten. Der erste Akt spielte im  Wirtshaus, der zweite im Haus des Bürgermeisters. Natürlich musste in der Pause mit Hochdruck das Bühnenbild umgebaut werden. Gespannt warteten wir auf die Reaktion des Publikums, wenn sich der Vorhang zum zweiten Akt heben würde. Sicher würde ein großes „Ah und Oh“ aus den Stuhlreihen kommen, vielleicht sogar Applaus  jedoch es kam  –

n i c h t s !

Anscheinend hatte keiner den Umbau bemerkt. Das Stück an sich kam hervorragend beim Publikum an – nur die Sache mit dem Umbau hat uns gewaltig gewurmt.


1994 – „Das Tal der Suppen“ von Dirk Salzbrunn. Das zweite Werk von unserem heimischen Autor.

Den bisher größten Erfolg hatten wir bisher mit dem dritten Stück von Dirk Salzbrunn,  „Hey Joe“ im Jahr 1995. Mit diesem Stück traten wir im April 1996 bei den „Gesamtfränkischen-Mundart-Theatertagen“ in  Creglingen an. Insgesamt nahmen acht Gruppen aus ganz Franken an diesem Wettbewerb teil. Der Gewinner dieser Theatertage sollte am letzten Tag mit dem „Theater-Pärla“, einer Bronzestatue ausgezeichnet werden. Riesengroßer Jubel setzte ein, als die Jury die Siegergruppe verkündete:

Der Gewinner des ersten Preises wurde die Theatergruppe Uettingen mit dem Stück „Hey Joe“. Besonders stolz waren wir natürlich, dass wir von der Jury und dem Publikum gleichermaßen zum Sieger gekürt wurden.

Ermutigt durch den großen Erfolg bei den Gesamtfränkischen Mundart- Theatertagen wagten wir uns im November 1996 an ein „intergalaktisches“ Stück. „Allmächt“ lautete der Titel des zeitkritischen Stückes von Arno Boas aus Creglingen. Vom technischen Aufwand mit Lichteffekten, Nebel und Ufo -Geräuschen und vom Bühnenbild, ein kleiner Wald mit Jägerstuhl zierte die Aalbachtalhalle, war dies unser bisher spektakulärstes Stück.

 

Gut in Erinnerung ist uns allen noch das Lustspiel „Ärger beim Kronen- Max“ von Bernd Gombold, das wir 1997 zur Aufführung brachten. Sogar für einen kurzen Auftritt im Regionalfernsehen            „TV – Touring“ reichte es diesmal. Dieses Mal hat die Sache mit dem Umbau geklappt.
Als im zweiten Akt eine völlig neu restaurierte Wirtschaft zum Vorschau kam, gab es tatsächlich Szenenapplaus – endlich geschafft!

1998 fanden die „Gesamtfränkischen - Mundart – Theatertage“ in Hildburghausen/Thüringen statt. Um möglichst vielen Gruppen eine Teilnahme zu ermöglichen sollte diesmal ein Einakter gespielt werden. Mit der TV – Quiz – Show „Franken g`winnt“ von Klaus D. Gugel haben wir wieder einmal Neuland betreten, wurde doch das Publikum in die Handlung mit einbezogen. Hildburghausen wird uns unvergessen bleiben, nicht zuletzt wegen des rauschenden Altstadtfestes....

Mit „Hochwürden auf der Flucht“ von Walter G. Pfaus erfüllte sich der Leiter der Gruppe 1998
einen Traum einmal einen Pfarrer zu spielen.

2000


„Erstens kommt es anders“
von Walter G. Pfaus

Wer hat das nicht schon einmal erlebt?

Man lernt im Urlaub ein Ehepaar kennen und lädt dieses zu sich nach Hause ein. Natürlich rechnet man nicht damit, dass diese Einladung angenommen wird. Besonders nicht nach vier Jahren!...

2001


A schöne Bescherung“ von Monika Hirschle

Voll der Stress am Morgen des 24. Dezembers – der Kühlschrank ist defekt, die Weihnachtsgans verdorben,der Christbaum muss noch „geköfft werd“…
                                                               
„Wie bei uns derhemm“ ,war vielfach aus dem Publikum zu hören – ein Stück, zur Nachahmung empfohlen!

2002


Nach 14 Jahren als Abteilung des TSV Uettingen wagten wir 2002 den Schritt in die Selbstständigkeit. Wir gründeten unseren eigenen Theaterverein!  Als Theatergruppe Uettingen e.V. stehen wir nun endlich auf eigenen Beinen und fühlen uns recht wohl dabei. Der bisherige Leiter der Truppe Ralf Endres übernahm den Posten des Spielleiters – sein Bruder Heribert den des ersten Vorsitzenden.   36 Mitglieder zählte das Gründungsprotokoll.

2002

 „Baby wider Willen“ von Bernd Gombold

Im Büro des Bürgermeisters taucht plötzlich ein Baby auf – wer ist der Vater und wer die Mutter?

1250-Jahre Uettingen

Aus diesem Anlass spielten wir im Schlosspark der Grafen Wolffskeel ein Stück über Uettingens Historie. In drei Sequenzen stellten wir in stilechten Kostümen " meisterlich Szenen aus der Zeit des Bauernkrieges, vom Kampf der Uettinger Bürger um ihren „Freiwald“ und von 1866er Krieg dar.
Ralf Endres hatte die Texte historischen Dokumenten entnommen und in kraftvollen Uettinger Dialekt umgeschrieben"
 (Zitat Mainpost)

2003

„Mer kann’s a üwertreib!" von Ulla Kling
Ein Stück, das sich ausschließlich im Treppenhaus abspielt – kein einziges Möbelstück auf der Bühne – eine neue Herausforderung für die Mitspieler…

2004

Mit dem Einakter „Am Sandkasten“ von Dirk Salzbrunn nahmen wir an den gesamtfränkischen Mundart-Theatertagen in Pfofeld teil. Es ist immer wieder schön, sich mit anderen Theatergruppen zu messen und festzustellen, dass man sich nicht zu verstecken braucht. Höhepunkt aus unserer Sicht war der Samstagabend. Während im Gasthaus-Saal ein müdes Programm dahinplätscherte, ging unten im Wirtshaus so richtig die Post ab. Die Uettinger sorgten für eine Bombenstimmung…
Irgendwann musste es mal kommen. Wegen eines Trauerfalls mussten die Theatertage im November 2004 ausfallen.

Im Dezember 2004 spielt dann doch noch, an der Weihnachtsfeier der Vereine, der Nachwuchs der Theatergruppe.

 

2005

25 Jahre Theatergruppe Uettingen

 „Immer wieder nachts um vier“


ein Lustspiel in drei Akten von Rolf Sperling/ Stefan Bermüller

Jungesselle Frank hat’s nicht leicht. Immer wieder klingelt es mitten in der Nacht, streitende und total verzweifelte Freunde und Freundinnen bitten ihn um Asyl oder um ein Versteck. Als Franks Freundin überraschend nach Hause kommt, bricht das Chaos aus…

Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums wurde von der Jugendgruppe unter der Leitung von Gabi Hellman das Stück „Zum g’scheckerten Röß’l“ noch einmal aufgeführt. Das Stück, mit dem wir vor 25 Jahren angefangen haben, diesmal von Ralf Endres ins fränkische übertragen.

Für die Spieler von damals, sowie den trefflich agierenden „Jungen“ ein tolles Erlebnis!


2006

Die 21. Uettinger Theatertage boten dem Publikum „Ein verrücktes Haus“, ein Stück in drei Akten von Dirk Salzbrunn.

Im Mittelpunkt der Komödie stehen liebenswert-schrullige Bewohner eines Mietshauses, ihre Sorgen und Nöte. Das Haus gehört zwei Schwestern, die allerdings seit Jahren kein Wort mehr miteinander gesprochen haben. Ein Grillabend soll das Eis brechen, doch es kommt ganz anders…

Lange schon hat man über einen schöneren Namen als das spröde „Theatergruppe Uettingen“ nachgedacht. Unser Gründungsmitglied und Mainpost-Berichterstatter Theo Breitenberger hatte da einen wunderbaren Vorschlag: Da wir uns ja der Mundart verschrieben haben und auf der Bühne ja oft auch artistische Leistungen zu bewundern sind, schlug er vor, sich künftig die „mund-ART-isten“ zu nennen. So sollte es sein!


2007


Am 12.Mai fand in Uettingen der Feldgeschworenentag 2007 statt. Zu diesem Anlass sollten die „mund-ART-isten“ ein Stück spielen. Nach Möglichkeit sollte es natürlich etwas mit Grenzsteinen und- Streitigkeiten zu tun haben. Bei den Theaterverlagen gibt es natürlich dutzende Stücke, die dieses Thema bearbeiten – ehrlich gesagt nicht eines!

Vor Urzeiten spielten wir einmal den Dreiakter „Die verflixte Sonnwendnacht“. In diesem Stück ging es unter anderem auch um Grenzprobleme. Daran konnte sich Spielleiter Ralf Endres noch erinnern und baute daraus einen Einakter

“Ein Grenzstein auf Wanderschaft“ – dieses Stück wird auch bei den Unterfränkischen Mundart-Theatertagen  in Fladungen am 10.Juni 2007 zu sehen sein, aufgeführt von den „mund-ART-isten“ der Theatergruppe Uettingen e.V.

Begeistert aufgenommen wurde die Premiere der 22. Uettinger Theatertage von "Lügen über Lügen" am 10. November 2007 in der vollbesetzten Aalbachtalhalle.

Dunja (Petra Osborne) und Leo Bubek (Frank Endres - köstlich als Diener Percy) führen eine scheinbar normale Ehe. Dunja hat eine reiche Tante in Amerika (überzeugend gespielt von Miriam Hüsam).      In ihren Briefen an sie schildert sie Leo als Landtagsabgeordneten, standesgemäß mit Diener, Hausmädchen und Chauffeur. Als nun Tante Rita überraschend ihren Besuch ankündigt, muss plötzlich alles sehr schnell gehen.

Werner Frisius (Ralf Endres) und seine Frau Lisa (Denise Hellmann als blonde? Versuchung), ein befreundetes Ehepaar, springen als Diener und Hausmädchen ein. Freund Jörg (Daniel Martin sehr überzeugend als Debütant - herzlichen Glückwunsch!!!) soll den Chauffeur spielen.

Leo's Mutter Erna (Gabi Hellmann als leicht trottelige, alkoholgeschädigte ältere Dame) taucht zu allem Übel auch noch auf und bringt scheinbar alles durcheinander. Im Wandschrank hat sich, unbemerkt von allen, ein Dieb eingenistet - Willi Sattler (Forian Endres als rotzfrecher Einbrecher) gibt sich im Laufe des Abends, als er entdeckt wird, als Leo's Bruder aus, was von allen hingenommen wird, weil sonst das Lügengebäude einzustürzen droht.

 

2008

Von hohem Niveau geprägt waren die Gesamtfränkischen Mundart-Theatertage in Creglingen-Reinsbronn.  14 Theatergruppen aus ganz Franken zeigten am 19. und 20. April die ganze Vielfalt des fränkischen Sprachraums. Die mundARTisten der Theatergruppe Uettingen konnten mit ihrem Einakter "Morgenstund hat Gold in Mund" gefallen.
Die junge Nachwuchstruppe hat somit ihre Feuertaufe bestanden, war es für die meisten von ihnen der erste öffentliche Auftritt vor einem großen Publikum - und dann gleich bei den Mundart-Theatertagen!                                                                                                                                                       Eine gewisse Nervosität war der jungen Crew schon anzumerken - im Großen und Ganzen haben sie ihre Sache aber super gemacht! Ein herzliches Dankeschön und weiter so!!!
Übung macht den Meister!
Mit dem gleichen Stück waren wir auch bei den Unterfränkischen -Theatertagen am 08. Juni in Fladungen vertreten.

Die Akteure:

Sonja Bolch, Melody Osborne, Sophie Engler,
Thomas Büttner, Daniel Martin und Max Rothländer

Regie: Gabi Hellmann

 

Den Höhepunkt stellten auch 2008 wieder die 23. Uettinger Theatertage im Herbst dar.

Auf vielfachen Wunsch einzelner Mitspieler wurde wieder einmal eine deftige Bauernkomödie  auf die Bühne gebracht.
Der drei - Akter "Um Haus und Most" von Walter G. Pfaus war wohl die richtige Wahl.
Dabei war das Stück schwerer zu spielen, als es beim Durchlesen zu vermuten war - lebte es doch weniger von der "Action" auf der Bühne, als vom Wortwitz. Diesen wiederum gab es reichlich. Am Ende waren es wieder einmal hervorragende Theatertage, bei denen sich die Akteure von Aufführung zu Aufführung steigerten - nur schade, dass nach vier Mal schon Schluss  war.

Eine weitere Gelegenheit hatten wir noch einmal am 18. Januar 2009, als wir in Esselbach ein Gastspiel gaben.
Zu Inhalt des Stückes:
Der Brummer–Hof ist stark verschuldet und müsste verkauft werden. Aber Xaver Brummer (Frank Endres), der Bauer, hat es nicht eilig damit. Bisher hat er noch jeden Interessenten wieder hinaus geekelt, den ihm seine Schwester Carola (Petra Osborne) angeschleppt hat. Seiner Frau Anna (Margit Scheller) bereitet er außerdem Sorgen, weil er immer wieder der naiven Nachbarin Olga Stiller (Denise Hellmann) nachsteigt. Aber Carola, die endlich ihr Erbteil haben möchte, gibt nicht auf. Diesmal will sie auf Nummer sicher gehen. Sie schlägt einen Tausch vor. Bruno (Daniel Martin) soll vor dem neuen Interessenten den Bauern spielen und Xaver den Knecht. Sie wird dabei von Anna und Regine (Melody Osborne), deren Tochter unterstützt. Angesichts dieser Übermacht muss Xaver klein beigeben. Nun stellt Bruno seine Forderungen: Er will eine Bäuerin. Carola will es nicht machen und Anna spielt lieber die Magd. Da kommt Marion (Gabi Hellmann) gerade zur rechten Zeit. Sie gilt zwar im Dorf als harmlose Verrückte, weil sie sich für eine Adelige hält, aber für diese Arbeit wäre sie gerade recht. Außerdem ist sie bis über beide Ohren in Bruno verknallt.
Die Verkaufsverhandlungen werden für Oskar Schöner (Wolfram Geiger), den neuen Interessenten, zu einem Alptraum. Bruno, der mit hohen Zahlen nicht viel anfangen kann, wird zu einem völlig unberechenbaren Verhandlungspartner. Dann kommt Xaver dazu. Er merkt sofort, dass dieser Käufer für den Hof jeden Preis zahlen würde, und er wirft Bruno die Bälle zu. Da jetzt die Impulse vom Knecht ausgehen, fällt Oskar Schöner von einem  Wutanfall in den anderen. Selbst seiner geldgierigen, extravaganten Frau Jasmin (Doris Seufert) wird es nun langsam zu bunt. Als dann auch noch der schlitzohrige Bürgermeister (Florian Endres) mit bietet, ist Schöner am Rande des Wahnsinns.
Erst das Auftauchen von Eddi Ackermann (Timo Geiger) erlöst das Ehepaar Schöner von ihren Qualen: Sie ergreifen Hals über Kopf die Flucht.

 

2009

Hasta La Vista

 

Unter diesem Motto standen die 24. Uettinger Theaterage 2009.

Ein recht viel versprechender Titel des dörflichen Schwanks von Detlef E. König.

Hektik im Hause Brenner!

Drei Musiker (Max Kampert, Tobias Hass, David Heunisch) erscheinen morgens um 6 Uhr im Hause des Bürgermeisters und wollen ihm ein Ständchen spielen - eigentlich sollten sie erst um 6 Uhr abends kommen, weshalb sie der Rathauschef fort jagt.

Die träge Haushälterin bei Brenners - Gundula Überzwerch (Gabi Hellmann) macht so ziemlich alles falsch und wird daher nur "verhässe". Gundula lässt sich das nicht mehr bieten und beschließt, alles ihrem neuen Freund Rhino  Zerus (Ralf Endres), dem neuen Polizeichef, zu erzählen.

Der Bürgermeister Anton Brenner (Frank Endres) nimmt es mit den Finanzen der Gemeindekasse nicht so genau. Als ihn der Kassenprüfer Serenus Steinböck (Timo Geiger) auf den Zahn fühlen will, gilt es, zu handeln. Kurzerhand wird der Gemeinderat und Möchtegern- Bürgermeister Xaver Ochsenknecht (Daniel Martin) zum Ortsoberhaupt ernannt.

Gemeinsam lehren sie dem Regierungsbeamten das Fürchten.

Turbulent wird es, als die Frau des Bürgermeisters (Petra Osborne) verkündet, dass der angesagte Ferienbesuch der Familie Mühsam ( Miriam Hüsam, Wolfram Geiger und Axel Dürrnagel ) aus Castropp - Rauxel eintrifft. Die Tochter des Hauses Resi (Meoldy Osborne) freut sich als einzige auf die Abwechslung, bringen die Mühsams doch ihren erwachsenen Sohn mit.

Nun meldet sich auch noch der seit 10 Jahren verschollene, in Südamerika gewähnte Bruder Gottfried (Wolfram Geiger in einer Doppelrolle!) der Bürgermeister-Gattin per Telegramm an.

Nun überschlagen sich die Ereignisse: Der Kassenprüfer, die Familie Mühsam, der verschollene Bruder, zu allem Überfluss auch noch der Gesangverein - alle kommen irgendwie zur falschen Zeit!

Das Chaos perfekt macht die Tatsache, dass Herr Mühsam und Gottfried sich ähneln, wie ein-ei - ige Zwillinge. Wer ist nun Gottfried und wer ist Herr Mühsam?

Am Ende weiß es wohl keiner mehr so genau...

Ein Stück, das es in sich hatte und vielleicht auch an die Grenzen einer Laientruppe reicht.

Sehr verwirrend (auch für den ein oder anderen im Publikum?) und schwer zu spielen!

Ein großes Kompliment an die Spieler, allen voran Wolfram Geiger, der in seiner Doppelrolle glänzte. Ein starkes Debut gab Axel Dürrnagel in seiner ersten Rolle eines abendfüllenden Stücks.

Uns hat es wieder großen Spaß gemacht und wir freuen uns jetzt schon auf unsere Jubiläums-Theatertage 2010!!


2010

"… kommt von irgendwo e Lichtle her – "

das war ja eigentlich der richtige Titel unseres Stückes in dieser Spielzeit. Weil uns der aber nicht interessant genug erschien, haben wir uns entschlossen, unser Stück  „Bruder Ambrosius“ zu nennen, denn der war ja eigentlich der, um den es in der Geschichte ging. Hatten wir 2009 noch das Gefühl, mit „Hasta la Vista“ nicht den Geschmack aller Zuschauer getroffen zu haben, können wir diesmal sagen: „Es hat gepasst!“ Eine richtig runde Sache war es dieses Jahr – angefangen vom disziplinierten Probeablauf bis zu den vier gelungenen Aufführungen. Die Mannschaft, so kann man sagen, spielte wie aus einem Guss – und es ist in der Tat schwer zu sagen, wer da wohl am besten seine Rolle ausgefüllt hat. Ich halte es da mit dem ehemaligen Fußball-Nationaltrainer Berti Vogts, der einmal gesagt hat: „Der Star ist die Mannschaft.“ So war es – wie übrigens oft schon – auch bei uns.

Ich darf schon ein wenig stolz sein auf meine Truppe! Gerade im Amateurtheater gibt es wenige Gruppen, die so ausgeglichen und harmonisch auf der Bühne stehen wie die Uettinger  mundARTisten.

Worum ging es noch mal in diesem Stück?

Pfarrer Buck (Ralf Endres – hat der nicht seinen Beruf verfehlt und hätte Pfarrer werden sollen?) und sein Messner (Wolfram Geiger – hat der nicht seinen Beruf verfehlt und hätte Schauspieler werden sollen?) haben ordentlich Mist gebaut.

In einer feuchtfröhlichen Nacht haben sie das Geld verspielt, das für die Anschaffung eines neuen Altargemäldes bestimmt war.

Mit dem Landstreicher Valentin (Timo Geiger – starke Leistung, sehr emotional) naht jedoch Rettung. Er kann malen und lässt sich überreden das Bild anzufertigen. Er verliebt sich in die hübsche Tochter des Messners Magdalena (Melody Osborne – sehr überzeugend, auch mit sehr viel Gefühl) was die ganze Angelegenheit komplizierter macht. Die resolute Pfarrhaushälterin Kunigunde (sehr temperamentvoll, ganz stark die eingebauten „Frachspehler“ erschrickt zutiefst, als plötzlich Kommissar Bärwein (Benni Dürrnagel – Glanzleistung -und das als Debütant) auftaucht und den Räuber von Remlingen sucht. Weil ja nun kein Geld mehr da ist, muss die Malerin Iris (Petra Osborne – kleine Rolle, aber mit viel Persönlichkeit gespielt) überredet werden, Farben für das neue Altargemälde zu stiften. Die neugierige Postbotin Maxi (Erika Endres – endlich wieder mal auf der Bühne und nicht nur im Kasten, sehr frisch und überzeugend), bringt ein Einschreiben, in dem das Kloster Engelsee mitteilt, dass der wahre Bruder Ambrosius verstorben ist. Nun heißt es Abschied nehmen für Valentin, was Magdalena in tiefe Verzweiflung stürzt. Dank Kommissar Bärwein aber gibt es ein, wenn auch etwas überraschendes "Happy End".
 

2011

Juhee a Bua


Als eines der besten Jahre kann das Jahr 2011 für den Theaterverein angesehen werden. Sowohl der Zuschauer – Zuspruch als auch die Einnahmen wiesen deutliche Steigerungen im Vergleich zum Vorjahr auf.

„Schuld“ daran war wohl das Stück „Hurrra ein Junge“ bzw. „Juchee e Bua“, wie es im Fränkischen bei uns hieß.

Die Bauernkomödie in drei Akten von Franzl Geisendorfer traf voll den Geschmack des Publikums. „Schuld“ war natürlich auch die Leistung der munARTisten. Die Truppe spielte wieder einmal wie aus einem Guss und man möchte es schon bald nicht mehr glauben, dass hier reine Amateure am Werk sind.

Zum Inhalt:

Afra (Melody Osborne) und Hartl (Timo Geiger) sind glücklich verheiratet. Hartl war schon einmal mit einer wesentlich älteren Frau verheiratet, die kurz nach der Hochzeit verstarb, was Afra auch weiß. Verschwiegen hat er ihr, dass er auch einen Stiefsohn hat, (Axel Dürrnagel) einen Weltenbummler, der jetzt plötzlich auftaucht. In seiner Not gibt Hartl ihn als den berühmten Schriftsteller Sepp Sonnleitner aus

Zum ersten Hochzeitstag der beiden kommen Afras Eltern (Wolfram Geiger und Doris Seufert) zu Besuch – sie warten sehnsüchtig darauf, Großeltern zu werden.

Auch Josefa Gruber, eine Schulfreundin von Afra kommt überraschend zu Besuch. Wie sich herausstellt , ist sie die Schriftstellerin, die unter dem Pseudonym Sonnleitner schreibt. Die vorlaute Magd Lene (Gabi Hellmannn) verliebt sich in in  Hartl’s Stiefsohn und der Schmuser Schorsch (Benni Dürrnagel) wirft ein Auge auf Josefa.

Nach vielen turbulenten Szenen, in denen sich Hartl immer mehr in Lügen verstrickt, kommt es schließlich doch noch zum happy end und Afra’s Eltern sind nun wirklich Großeltern – und es ist: „Juchee e Bua“

 

2012

Das sündige Dorf


Man mag’s gar nicht glauben, doch das Spitzenjahr 2011 konnte noch einmal getoppt werden.

„Schuld“ daran war wohl das Stück. „Das sündige Dorf“ traf voll den Nerv des Publikums. Sowohl Spielleiter als auch die Truppe wurden von der gewaltigen Resonanz überrascht. Ein weiterer Grund für den großen Erfolg ist das Ensemble!  Was die jungen und erfahrenen Laiendarsteller auf die Bühne zauberten, war schon wirklich erste Sahne und wurde von der Presse als „fast professionell“ bezeichnet.

Worum ging es eigentlich in dieser lustigen Bauernkomödie?

Zum Inhalt:

Auf dem Stangassingerhof wachsen zwei stramme Burschen (Sepp – Benni Dürrnagel und Toni – Timo Geiger) heran.

Unglücklicherweise verlieben sich beide in die nette Vevi  (Melody Osborne), die oft auf den Hof kommt, um der Bäuerin zu helfen.

Der Bauer (Wolfram Geiger) weiß, dass  Veverl ein Produkt seiner stürmischen Jugend ist und versucht mit allen Mitteln eine solche Verbindung zu verhindern. Dabei stößt er auf größte Schwierigkeiten, da seine Frau (Gabi Hellmann) das Veverl sehr wohl als Schwiegertochter sehen möchte. Da kommt der reiche Vogelhuber (Ralf Endres) mit seiner Tochter (Petra Osborne), die er auf den Hof verheiraten möchte, gerade recht. Dieser Plan widerspricht aber ganz den Wünschen der Bäuerin, denn ihr Geheimnis ist es, dass Sepp der Sohn vom Vogelhuber ist.

Nachdem der Bürgermeister (Max Rothländer) auch noch erklärt, dass auf inzestiöse Verbindungen 15 Jahre Gefängnis stehen, ist der Bauer vollends verzweifelt. Auch der Sägfeiler, der sich einst als Vater für Vevi hergegeben hat, kann da nicht viel helfen.

Der Knecht Hans (Fabian Häuslein) wird beim Fensterln erwischt und wird auf Drängen des Herrn Pfarrer namentlich an die Gemeindetafel angeschlagen, weil er gegen das 6. Gebot verstoßen hat. Das gleiche Schicksal droht nun auch dem Bauern.

„Am beste, ich nemm en Strick un häng mi uff!“

Natürlich gab es auch hier wieder ein happy end.

 Das Publikum belohnte die vier Vorstellungen mit vielen herzlichen Lachern und reichlich Applaus. Genau 50 Jahre, nachdem unsere Vorfahren dieses Stück spielten, kam es nun von uns auf die Bühne.  Timo Geiger konnte seinem Großvater dessen Rolle noch einmal vorspielen. Die schönsten Geschichten schreibt halt doch das Leben !

                          
2013

Zwea harte Nüss


Wer hätte das gedacht? Es geht noch besser!

Nach einem eher holprigen Start in der Vorbereitungszeit mit einigen überraschenden Absagen, stand am Ende doch eine Truppe auf der Bühne, bei der einfach alles stimmte. Wenn man auch dieses Jahr wieder von einer tollen Gesamtleistung sprechen kann, muss man doch eine Spielerin besonders hervorheben. Was Sonja Bolch bei ihrem Debüt ablieferte, muss als nicht normal bezeichnet werden!

Es war genial und nicht zu glauben, welch spielerische Glanzleistung sie auf die Bühne zauberte! Als hätte sie nie etwas anderes gemacht.

Die Neuentdeckung des Jahres!

Zum Inhalt:

Auf dem Lechnerhof ist der Kindersegen aus geblieben. Die Kräuter - Zenz  (Kräuteressenz? – Gabi Hellmann mit großer Schnauze und Gefühl) überzeugt die Bäuerin (Petra Osborne, sehr souverän) davon, dass nur sie hierfür die Schuld trägt, weil sie den Bauern (Benni Dürrnagel, wer in so jungen Jahren schon ernsthafte Rollen so überzeugt spielt wie er, dem gehört die Zukunft) einer anderen weggenommen hat. Die Magd Lena (Sonja Bolch – furios) und Knecht Loisel (Daniel Martin – eine echte Marke!) machen alle Arbeit und erringen sich so die Zuneigung des kinderlosen Paares. Da erscheint völlig überraschend ein junger Poet (Fabian Häuslein mit glänzender Gestik und Mimik) und macht Lena Komplimente. Die Eltern des Poeten, Isidor Schreiberling (Ralf Endres in urkomisch devoter Spielweise) und Brunhilde Schreiberling (Doris Seufert nach anfänglicher Nervosität immer besser in Fahrt kommend)treffen auf der Suche nach ihrem Sohn ebenfalls auf dem Hof ein. Als Isidor nach einem Wirtshausbesuch vermisst wird muss der Wachtmeister Jakob Waimersch (Norbert Weimer nach langer Zeit endlich wieder mal mit dabei – und das so, als wäre er nie weg gewesen) die Suche aufnehmen. Loisel wird nun recht eifersüchtig auf den Poeten und so kommt es zu Handgreiflichkeiten zwischen den beiden. Leider trifft er dabei Lena und schlägt ihr einen Zahn aus. Die so verstümmelte Lena ist am Boden zerstört. Doch auch hier gibt es wieder ein "Happy End".

Fazit

Selten wurde bei einem Stück so viel gelacht. So manchem Besucher liefen die Tränen, teils vor Lachen, teils vor Rührung, die Wange herunter. Am Ende waren sich alle einig: Mit diesem Stück hatte man einen Volltreffer gelandet!!!

Also – auf eine Neues!

2014

Lenz wo bleibst denn?

Großes Lob an alle Akteure von „Lenz, wo bleibst denn?“ und an alle Helfer vor und hinter den Kulissen.                                                                                                                                                               „Das nimmt ja langsam professionelle Züge an“, so die Aussage eines begeisterten Zuschauers.       Und richtig: Unabhängig davon, ob dem einen das Thema etwas zu ernst war, weil er mehr auf den Typ „Schenkelklopfer“ eingestellt war – einig waren sich alle:

Das war wiederum eine große schauspielerische Gesamtleistung der mundARTisten. Auch das „Drumherum“ war einfach nur gut.
Dem Technik- Team um Max Kampert  ist es zu verdanken, dass sowohl optisch, als auch akustisch alles bestens war.
„Lenz, wo bleibst denn?“, eine heiter besinnliche Geschichte von Ulla Kling in drei Akten.

Zum Inhalt:

Lenz Moser (grandios Benni Dürrnagel) und seine Frau Theres (willkommen zurück im Team- und    das mit einer Spitzenleistung: Miriam Hüsam) leben zusammen mit ihrer Tochter Hanni (Sonja Bolch super natürlich und sooo verletzlich) bescheiden, aber zufrieden. Nur das Verhältnis zu seinem Bruder Ambrosius (Ralf Endres – raue Schale – weicher Kern) scheint seit der Kindheit gestört. Bertl (Timo Geiger - sehr temperamentvoll und so schön gemein), Hannis Freund scheint nicht viel von ehrlicher Arbeit zu halten.   Als Lenz schwer mit dem Traktor verunglückt, wittert seine Schwester Amalie (Gabi Hellmann – ein Naturereignis auf der Bühne) die große Erbschaft. Für die Anderen nicht sichtbar nimmt Lenz am Geschehen auf der Bühne teil. Im ständigen Zwiegespräch mit seinem Schöpfer (Knorri Weimer sorgte mit seiner Stimme für Gänsehaut bei den Zuschauern und – Hörern) muss er mit ansehen, wie seine Familie mit der schwierigen Situation umgeht. Als Mathias Erdinger (Fabian Häuslein, auch kleinere Rollen müssen erst mal so glaubhaft gespielt werden)Theres ein Angebot vom Landratsamt für die sauere Wiese unterbreitet, geht dieser ein Licht auf, warum Ambrosius diese ebenfalls kaufen möchte. (um sie mit Gewinn weiter zu verkaufen.)  Dass Lenz am Ende doch noch zurück findet und aus dem Koma erwacht erzeugt beim Publikum für große Erleichterung und für Tränen der Rührung.

Fazit

Man war sich schon bewusst, dass man mit einem etwas nachdenklicherem Stück auf ein geteiltes Echo stoßen wird. Und jedem der meint: Ihr habt scho schönere Stückli g’habt – aber g’spielt war’s super“, gebe ich recht. Und jedem der meint: „Des war das schönste was ihr je g’spielt habt!“ – auch!!!

 

2015

Die drei Eisheiliche un die kalte Sophie


Was war das denn?

Noch 14 Tage bis zur Premiere und alle vier Vorstellungen sind schon ausverkauft! Das gab es bei den Uettinger Theatertagen noch nie!!!  Woran es wohl gelegen hat? Anscheinend treffen wir momentan den Geschmack unseres Publikums. In Zeiten von Gewalt und Terror auf der ganzen Welt, ist den Menschen der Sinn wohl eher nach leichterer Kost. Hingehen lachen, fröhlich sein – abschalten – wenigstens für drei Stunden. Aber unsere Truppe hat sich auch dieses Jahr wieder in blendender Spiellaune gezeigt. „ Die drei Eisheiliche un die kalte Sofie“ – ein Stück zum sich wegwerfen vor Lachen.

Worum ging es eigentlich?

Zum Inhalt:

Lisa (Sonja Bolch großartig im Mimik, Gestik und Gefüüüühl), die junge Haidhofbäuerin, hat durch den Tod ihrer Eltern schon früh viel Verantwortung übernehmen müssen. Die größten Sorgen aber bereiten ihr Großvater Pangraz (Wolfram Geiger nach einer schöpferischen Pause wieder mit im Team – Gott sei Dank!) und seine beiden Freunde Bonifaz (Norbert Weimer) und Servaz (Ralf Endres) die (Zitat Mainpost: brilliant und mit glaubhafter Durchtriebenheit und spitzbübisch wirkender Mimik) ihre derben Späße mit den Menschen am Hof treiben. Besonders darunter leiden muss die Hauserin Sofie (Gabi Hellmann, die (Zitat Mainpost: mit ihrer frechen Schnauze und ihrem unermüdlichem Temperament für kugelndes Gelächter im Publikum sorgte) am meisten mit der Aufmerksamkeit der „Eisheilche“ bedacht wird. Trotz der vielen Heiratskandidaten, die allesamt von der „Kreäfraa Bawett“ (Erika Endres nach vielen Jahren im Soufflier -Kasten endlich wieder mal auf der Bühne, und das famos!) hat Lisa keine Zeit, an eine Heirat zu denken. Eines Tages kommt ein neuer Jungknecht auf den Hof. Vitus(Benni Dürrnagel, absolut glaubhaft, sicher und natürlich) verdreht Lisa ordentlich den Kopf und auch Hanni (neu im Team Milena Osborne starkes Debut, echt cool!) die Magd am Hof ist nicht sicher vor ihm. Dramatisch wird es, als mit Ludwiga Härtinger (Petra Osborne, super Darbietung, ganz schön böse!) eine Erbschleicherin auf den Hof kommt, die Lisa um ihr Hab und Gut bringen will. Vitus verliebt sich in Lisa und reagiert sehr harsch auf den Hochzeiter, den Kramsieder Schorsch (Sebastian Dürrnagel, ebenfalls neu im Team, souverän und witzig, mit trockenem Humor), den er fälschlicherweise für Lisas Zukünftigen hält. Nachdem dieser vom Hof gejagt ist und die Erbschleicherin dank der Hilfe von Vitus überführt wurde, ist nun endlich der Weg frei, für das große Happy End.

Fazit

Großes Happy End für die mundARTisten der Theatergruppe Uettingen.

Wir haben uns riesig gefreut über den tollen Zuspruch und einen neuen Besucherrekord. Wir freuen uns schon auf die 31. Uettinger Theatertage 2016 und wünschen allen unseren Freunden und Gönnern bis dahin eine gute Zeit!

Und vor allem:

Bleit g’sund!

2016

Die verflixte Weihachtsfeier


So was nennt man wohl einen „Volltreffer!“

Das lange Suchen nach dem richtigen Stück hat sich gelohnt.

„Ein Stück, wie aus dem richtigen Leben“ das war oft von dem begeisterten Publikum zu hören. „Von Anfang bis zum
Schluss, immer was los, keine Durchhänger“, so weitere Meinungen. Selten war die Kritik an einem unserer Stücke so einhellig positiv! Wenn wir mit dem „unterhaltsamen Drei – Akter“ wohl eine gute Wahl getroffen haben, so muss man doch auch der Truppe ein Riesenkompliment machen. Das „erfahrene Ensemble“ (Mainpost) zeigte eine geschlossene Mannschaftsleistung, würde man im Fußballer – Jargon sagen. Dem Publikum hat`s großen Spaß bereitet, uns auf der Bühne nicht minder!

Worum ging es eigentlich?

Vater Hans (Ralf Endres) und Sohn Johannes (Benni Dürrnagel) kommen von der nächtlichen Weihnachtsfeier der „Bettschoner“ mehr als nur gut gelaunt nach Hause, was der gestrengen Mutter Hertha (Erika Endres) sehr missfällt. Als Vorsitzende des Wallfahrtsfrauen-Vereins kann „er sich des in meiner Position nit erlaub`“. Beinahe überraschen sie Tochter Kathi (Sonja Bolch) und ihren Freund und „Künstler“ Charly (Fabian Häuslein) beim nächtlichen Tete a Tete.
Große Aufregung herrscht im Dorf, weil sich die Männer eine Stripperin zu ihrer Feier eingeladen hatten. Zu allem Überfluss wird in der gleichen Nacht aus einem Garten eine preisgekrönte Tanne gestohlen. Um das Maß voll zu machen, hat ein Unbekannter das Christkind aus der Krippe gestohlen. Dorfpolizist Dimpfel (Norbert Weimer), der die Sache aufklären soll, ist damit jedoch heillos überfordert. Pfarrer Hart (Frank Endres) ist entsetzt über den Diebstahl, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Wo solch schlimme „Verbrechen“ geschehen, sind die zwei Dorfratschen und Wallfahrtsfrauenmitglieder Traudl (Gabi Hellmann) und Gusti (Petra Osborne) nicht weit.           Sie riechen die Schlechtigkeit „wie e Trüffelsau!“
Nie zu sehen, doch stets präsent ist Elvis, der Hund, der jeden Besucher mit mehr oder weniger freundlichem Gebell ankündigt. Als das Chaos überhand zu nehmen scheint, greifen der Pfarrer und Charly zu einem Trick, um die „Rache – Engel“ Traudl und Gusti von ihrer Tratsch-sucht zu kurieren. Mutter Hertha, die die „Verbrechen“ so gut es geht unter den Teppich kehrt , sorgt schließlich dafür, dass alles gut ausgeht und der gute Ruf des Hauses gewahrt wird.
Auf eine Bewertung der einzelnen Spieler will ich diesmal verzichten. Alle haben ihre Rolle auf der Bühne so gelebt, als wären sie es selbst – ein besseres Kompliment kann ich der Truppe nicht machen!
Ein dickes Lob möchte ich an dieser Stelle einmal an unsere zahlreichen Helferinnen und Helfer loswerden, die stets für ein tolles Ambiente sorgen und auch ein Grund dafür sind, warum sich die Gäste bei uns vielleicht noch ein bisschen wohler fühlen als wo anders!!!

2017

RegenWurmOrakl

Dieses Mal ein ganz anderes Stück – von Erfolg gekrönt!

Der Titel an sich ließ viele skeptisch fragen, was denn da wohl auf sie zukommt.
Dass am Ende wieder ein neuer Besucher-Rekord herausprang,
gehört zu den vielen positiven Aspekten dieser Spielzeit.

Doch der Reihe nach – worum ging’s in diesem Lustspiel? – Komödie? –Klammotte?

Egal. Das Publikum hatte einen Riesenspaß, das Ensemble nicht minder.

Lotti (Gabi Hellman, furios, wie ein Wirbelwind) und Lumpi (Norbert Weimer, schelmisch, symphatisch – auch die leisen Töne beherrschend) leben arm, aber glücklich in ihrer herunter gekommenen Fischerhütte am Uettinger See. Sie stiebitzen  Brennholz von der Hüäh – Walli ( Erika Endres, herrlich aufgeregt und erfrischend, sehr überzeugend ), was die natürlich ärgert. Eines Tages taucht Hans (Fabian Häuslein, Spitzenleistung, wie schön sich doch ein Mensch ekeln kann!) auf. Er ist auf der Suche nach seinem leiblichen Vater. Eine Wahrsagerin hat ihm erzählt, dies sei ein armer Fischer namens Lumpi. Nun glaubt Hans, ihn gefunden zu haben. Er verliebt sich in die Wirtshausbedienung Zenz (Jasmin Weimer mit einer bravourösen Leistung bei ihrem Debüt – Glückwunsch!). Sein Kumpel „Zasterschorsch“ (Florian Endres nach siebenjähriger Pause zurück im Team, sehr überzeugend mit erkennbarer Freude am Spiel) bringt ihn auf die Idee, dass hier wohl Hellseher am Werke sind. Das nimmt Hans zum Anlass, Lotti vorzuspielen, dass sie Weissagungen treffen kann. Ergibt ihr Geld dafür und meint, somit seinen Vater zu unterstützen. Damit das Ganze nicht auffliegt, bestätigt er stets Lottis Vorhersagen. Die Nachbarin Resi, „Mumien – Resi“ (Sonja Bolch, unsere Spezialistin für „schräge“ Rollen – das kann nicht jeder, wirklich super gemacht) hat Lotti mit ihrem Buch über die alten Ägypter schon vorher auf die Idee des Orakelns gebracht. Nachdem sich im Dorf herumgesprochen hat, dass im Ort ein Regenwurmorakel zugange ist, kommen immer mehr, um sich die Zukunft vorhersagen zu lassen. Auch die Huber – Nachbarin (Petra Osborne, erstaunlich, was man aus einer kleinen Rolle herausholen kann – jeder Satz ein Lacher -Respekt!) und der Göüker Willi (Wolfram Geiger, unübertroffen in Mimik und Gestik!) wollen ihre Zukunft wissen. Natürlich kann Lotti nicht orakeln, schon gar nicht aus dem Lauf eines Regenwurms, den ihr Lumpi in Ermangelung eines ägyptischen Mistkäfers als heiliges Tier bringt.

Am Ende fliegt alles auf und im Dorf kehrt wieder Ruhe ein.

Neben der tollen schauspielerischen Gesamtleistung des Ensembles wurde diesmal auch das Bühnenbild besonders gelobt. Es war sicher nicht einfach, ein zweigeteiltes Bühnenbild mit Innen- und Außenbereich zu gestalten. Die Umsetzung jedoch war perfekt!!!

Dank also an die gesamte Mannschaft der mundARTisten für diese schöne Spielzeit!

Wir freuen uns schon auf die Nächste.

 

2019

Sauna Gigolo

Was für ein Erlebnis!

Ein Jahr lang mussten wir pausieren, und die Sorge,
ob das der Nachfrage einen Abbruch tut, war vollkommen unbegründet.
Im Gegenteil – schon Wochen vor der Premiere waren alle vier Vorstellungen komplett ausverkauft!

Das Stück selbst war- wie man so sagt: Ein Knaller!

Worum ging es diesmal?

Theresa (Erika Endres), Lisbeth (Gabi Hellmann) und Ursel (Petra Osborne) verbringen ihre Zeit in der Damensauna am liebsten damit, gnadenlos und gemein über die Einwohner der Gemeinde ab zu lästern. Saunameisterin Rita (Sonja Bolch) ist nicht nur von den drei Giftspritzen genervt, sondern auch von ihrem neuen Kollegen Sandro (Florian Endres), der ihr mit Muskelshirt und Komplimenten die weiblichen Massagekunden abspenstig macht. Als die drei Damen  den  Sauna – Schönling erblicken, beginnt zwischen ihnen ein erbitterter Kampf um seine Gunst. Die ahnungslosen Männer der drei Damen, Gerhard (Wolfram Geiger), Wolfgang (Timo Geiger) und Kasimir (Jens Meckelein – als Theater-Neuling eine famose Leistung – Gratulation!!!)) werden von Rita darüber informiert, wie diese um die Gunst Sandros buhlen. Sie sind der Meinung: Sandro hat eine Abreibung verdient. Doktor Möbius (Ralf Endres), Hausarzt der Damen und Saunafreund der Herren schlittert unversehens in die Sache mit rein. Ebenso der schräge Kosmetiker Jerome (Fabian Häuslein), der fälschlicherweise für den Sauna Gigolo gehalten wird. Für die Chefin der Sauna, Frau Algengrün (Milena Osborne) entwickelt sich das Ganze zu einer Katstrophe, droht doch gar die Schließung ihres Wellnessbades.

Natürlich gibt es auch diesmal wieder eine Happy End – wenn auch ganz anders als erwartet!

Wenn man dem Bericht der Main Post Glauben schenken darf, war es auch diesmal wieder eine schauspielerische Glanzleistung der „schillernden Truppe“ um den „alten Theaterhasen“ Ralf Endres.



Ich möchte es auch hier mit Ex- Bundestrainer Berti Vogts belassen:
Der Star ist die Mannschaft!

 

2022

G spenstermacher